Hobby Horsing Gruppe gründen

Wie gründe ich eine neue Gruppe, was brauche ich dafür ?

Hobby Horsing boomt in Deutschland. Was als kleiner Trend begann, hat sich seit 2017 zu einer landesweiten Bewegung entwickelt. Heute gibt es über 200 Vereine bundesweit, die Hobby Horsing Trainings anbieten – ein Zeichen dafür, dass immer mehr Menschen Freude daran haben, in die Welt des Hobby Horsing einzutauchen. Du möchtest auch eine Hobby Horsing Gruppe gründen und selbst Teil dieser dynamischen Szene werden? Hier findest du Tipps und Ratschläge, wie du vorgehst!

Die richtigen Organisationsformen für deine Gruppe

Hobby Horsing Gruppe gründen - ToDos

Die einfachste und schnellste Möglichkeit, eine Hobby-Horsing-Gruppe zu gründen, besteht darin, eine neue Sparte in einem bereits bestehenden Verein oder Gewerbebetrieb zu eröffnen. Der Vorteil liegt darin, dass du das benötigte Equipment ggf. nicht selbst finanzieren musst und die Gruppe von bereits vorhandenen Ressourcen wie Versicherungsschutz profitieren kann. Dies schützt dich im Schadensfall vor finanziellen Risiken und bietet dir eine solide Grundlage, um dich auf den Aufbau der Gruppe und die Organisation der Aktivitäten zu konzentrieren.

Falls du von ganz vorne beginnen musst oder möchtest, gibt verschiedene Wege, eine Hobby Horsing Gruppe zu organisieren. Die Wahl der richtigen Organisationsform hängt dabei von mehreren Faktoren ab, wie deinen Zielen, der Größe der Gruppe und auch finanziellen Überlegungen.

Hier sind die gängigsten Modelle:

  • Verein:
    Am häufigsten wird Hobby Horsing über einen Verein angeboten. Ein gemeinnütziger Verein bietet viele Vorteile, darunter rechtliche Sicherheit und oft günstigere Versicherungsbedingungen. Außerdem genießt ein gemeinnütziger Verein steuerliche Vergünstigungen, wenn er nachweislich keine Gewinne erwirtschaftet. Es gibt eingetragene Vereine (e. V.) und nicht eingetragene Vereine (>>Details zum e. V / nicht e. V.)
  • Selbstständige/Gewerbetreibende:
    Es gibt auch selbstständige Angebote, zum Beispiel von Reitschulen oder einzelne Personen. Diese sind flexibler in ihrer Struktur, können aber auch höhere laufende Kosten verursachen, vor allem was die Versicherung betrifft.
  • Interessengemeinschaften (IG):
    Eine IG bietet die Möglichkeit, ohne großen bürokratischen Aufwand eine lockere Gruppe zu gründen, in der regelmäßig gemeinsam trainiert wird. Die Mitglieder übernehmen meist eigenverantwortlich organisatorische Aufgaben und teilen sich die Kosten.

Die Versicherungsfrage klären

Ganz gleich, welche Organisationsform du wählst: Die Versicherungsfrage darf nicht vernachlässigt werden. Wenn du eine Hobby Horsing Gruppe leitest, trägst du eine gewisse Verantwortung für die Teilnehmer. Ob bei einem Sturz oder einer unvorhergesehenen Verletzung – du solltest darauf achten, dass du abgesichert bist.

  • Vereinshaftpflichtversicherung: Für Vereine ist eine Haftpflichtversicherung oft günstiger als für kommerzielle Anbieter, da Vereine in der Regel als gemeinnützig gelten und keine Gewinnerzielungsabsicht haben.
  • Gewerbliche Haftpflichtversicherung: Wenn du planst, eine kommerzielle Gruppe zu gründen, musst du mit höheren Kosten für die Haftpflichtversicherung rechnen, da hier Gewinne erwirtschaftet werden. Dennoch lohnt sich der Vergleich verschiedener Versicherungen, um den besten Schutz für deine Gruppe zu finden.

Du brauchst Räumlichkeiten & einen Trainingsplatz

Für dein Hobby Horsing-Projekt benötigst du in erster Linie geeignete Räumlichkeiten oder einen ausreichend großen Platz zum Trainieren. Falls du einen bestehenden Verein für deine Idee begeistern kannst, hast du möglicherweise das Glück, die vorhandenen Vereinsanlagen nutzen zu dürfen. Sollte dies jedoch nicht möglich sein, weil die Anlagen schon ausgelastet sind, oder falls du ganz neu startest, ist es wichtig, dass du dich vorab um passende Trainingsmöglichkeiten kümmerst.

Zum einen braucht dein Equipment genügend Stauraum, zum anderen muss deine Trainingsgruppe ausreichend Platz haben, um effektiv üben zu können. Vielleicht kannst du die benötigte Ausrüstung in den Räumlichkeiten des Vereins unterbringen, falls du dort trainierst. Falls nicht, benötigst du eine andere Lagermöglichkeit, wie zum Beispiel deinen eigenen Keller oder eine andere praktische Lösung.

Der Trainingsplatz sollte groß genug sein, damit du ein Dressurviereck abgrenzen kannst, das im Standardmaß 7×14 Meter oder in der Großversion 7×21 Meter misst. Auch für das Springtraining benötigst du mindestens diese Maße, um genügend Bewegungsfreiheit zu haben und deinen Teilnehmern ein optimales Training zu ermöglichen.

Möglichkeiten zur Organisation eines Traingsplatzes

Im Hobby Horsing sind wir sehr flexibel, was den Trainingsort angeht. Ob in einer Turnhalle, Reithalle, auf einem Reitplatz oder auf einer großen Wiese – die Möglichkeiten sind vielfältig. Falls du noch keinem Verein angehörst, könntest du bei deiner Gemeinde nach freien Kapazitäten und den Nutzungsbedingungen der örtlichen Turnhallen fragen. Alternativ könntest du eine Zusammenarbeit mit einem Sport- oder Reitverein in Erwägung ziehen. Natürlich besteht auch die Option, eine Gewerbehalle oder eine Wiese eigenständig zu pachten. Beachte jedoch in jedem Fall, dass Nutzungs- oder Pachtgebühren anfallen können.

Trainer-Qualifikation

Im Hobby Horsing ist es zum aktuellen Stand (Oktober 2024) noch nicht erforderlich, eine spezielle Qualifikation zu haben, um eine Gruppe zu leiten. Grundsätzlich kann also jeder eine Hobby Horsing Gruppe anleiten. Allerdings solltest du nicht ganz ohne Vorkenntnisse starten.

Da viele Elemente aus dem Reitsport übernommen werden, ist es wichtig, dass du dich in diesem Bereich auch etwas auskennst.
Mindestens solltest du die Hufschlagfiguren, das Dressurviereck und die Bahnregeln kennen sowie grundlegende Begriffe wie Schritt, Trab, Galopp, Versammlung, Verstärkung und Dressurlektionen wie Piaffe, Passage, Traversale und Pirouette. Auch der Unterschied zwischen Links- und Rechtsgalopp sollte dir vertraut sein, da dies auch beim Springen von Bedeutung ist. Für das Springtraining solltest du dich zudem mit Hindernisarten und Linienführungen auskennen.

Empfehlenswert ist außerdem eine Weiterbildung im Breitensport oder Reitsport, idealerweise mit einem Übungsleiter- oder Trainerschein. Mindestens ein Grundlehrgang im Sportbereich sollte aber auf jeden Fall absolviert werden, um die Trainingsgruppe kompetent anleiten zu können.

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